Die Ätiologie ist unbekannt.  Als Ursachen der lokalen Durchblutungsstörungen werden konstitutionelle, hormonale und metabolische Faktoren diskutiert. Eine genetische Prädisposition (polygene Grundlage) durch Epiphysendysplasie wird angenommen, weil die Erkrankung bei bestimmten Rassen und in gewissen Blutlinien gehäuft auftritt und in 20 % der Fälle beidseitig vorkommt (PAATSAMA et al., 1971). Befallen werden primär Zwergrassen, bevorzugt Yorkshire Terrier, West Highland White Terrier, Scotch Terrier, Cairn Terrier aber auch Zwergpudel, Zwergteckel, Malteser usw. Eine Geschlechtsdisposition besteht nicht.
Symptome
Es besteht meist eine einseitige zunehmende Lahmheit und Schmerzen im betroffenen Hüftgelenk. Die passive Bewegung des Hüftgelenkes ist schmerzhaft und die Beweglichkeit des Hüftgelenkes ist vermindert. Wegen der langanhaltenden unvollständigen Gliedmassenbelastung entsteht deutliche Muskel- und Knochenatrophie. Zum Zeitpunkt, zu dem die Krankheit wegen Lahmheit klinisch manifest wird, sind die Veränderungen des Femurkopfes und des Azetabulums meist schon weit fortgeschritten. Mit der Zeit und unter Analgetika können die Symptome langsam wieder abklingen und es kann zur Revaskularisierung und zum Ersatz des abgestorbenen Gewebes kommen. Die Tiere lahmen dann nicht mehr oder weniger. Die Veränderungen am Hüftgelenk bleiben aber erhalten.
Röntgenbefunde
Verbreiteter Gelenkspalt, Aufhellung der Epiphysenfuge, Verschattung und Verdichtung des Schenkelhalses, später Rarefizierung von Femurkopf und -hals mit Kollaps und pilzförmiger Abflachung des Femurkopfes sowie sekundärer Deformierung des Azetabulums (Abb. 28.21). Eine ausgeprägte Muskel- und Knochenatrophie ist deutlich sichtbar.
Differentialdiagnose
Femurkopfepiphyseolyse, OCD des Caput ossis femoris, traumatische Femurkopfnekrose, HĂĽftgelenksluxation.
Diagnosesicherung
Röntgenbefunde sind pathognomonisch.
Behandlung
Resektion von Femurkopf und –hals. Ein bei kleinen Rassen unbedenklicher Eingriff. Frühzeitig vorgenommen, bleibt selten eine auffällige Lahmheit zurück (DÀVID & SCHEMEL, 1993; OFF & MATIS, 1997; VASSEUER, 1998).